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Welcher Hund passt auf dein Sofa?

Die Entscheidung, einen Hund in sein Leben aufzunehmen, fällt vielen Menschen erstaunlich leicht, denn die Vorteile des Zusammenlebens von Mensch und Hund sind unumstritten.

Die richtige Wahl zu treffen und einen Hund zu finden der einfach „passt“, sollte dagegen jedoch gut geplant und überlegt sein.

Hier gibt es einige entscheidende Fragen, die du dir selber stellen solltest, bevor du einen Hund in dein Leben aufnimmst, der evtl nicht zu dir und deinem Lifestyle passt.

Die Größe

Wie groß soll dein zukünftiger Begleiter sein? 

Verwechsele in diesem Fall jedoch nicht die Größe des Hundes mit seinem Temperament. Es gibt einige große Rassen mit gemäßigtem Temperament, die durchaus für ein Apartment geeignet sind und andere kleine Rassen, die ohne eine konsequente Beschäftigung, viel Zeit- und Energieaufwand und möglichst einem großen Garten absolut in der Lage sind deine Vorstellung von einem harmonischen Leben mit Hund total auf den Kopf zu stellen.

Hier geht es also tatsächlich um die physische Größe des Tieres. Wer in einem winzigen Apartment wohnt oder eventuell sehr viel mit seinem Mini Cooper auf Reisen ist, möchte wahrscheinlich nicht unbedingt mit einer deutschen Dogge oder einem Mastin zusammen leben.

 

Das Alter

Welches Alter soll dein Hund haben, wenn er in deiner Familie aufgenommen wird? 

Nicht selten fällt der Entschluss, sich gegen einen süßen Welpen zu entscheiden, sehr schwer. Allerdings ist der Aufwand einen Welpen durch sein erstes Jahr zu begleiten, nicht zu unterschätzen.

Sei ehrlich zu dir selbst und prüfe genau, ob du und deine Familie wirklich in der Lage seid die nötige Zeit und Energie aufzubringen einen jungen Hund zu erziehen und zu beschäftigen. Falls es auch nur geringe Zweifel gibt, lohnt es sich nach einem jungen erwachsenen Hund, oder sogar nach einem älteren und bereits erzogenem Hund Ausschau zu halten.

 

Die Frisur

Lieber die pflegeleichte Kurzhaar-Variante oder doch lange Locken? 

Auch die Fellpflege sollte bei deinen Überlegungen Beachtung finden. Und das nicht alleine wegen dier regulären täglichen oder wöchentlichen Fellpflege und des Erscheinungsbildes deines Hundes, sonder auch weil du dir die Frage stellen solltest, wieviel unvermeidlichen Schmutz du bereit bist in deiner Wohnung zu dulden.

Nach einem langen verregneten Winterspaziergang auf matschigen Feldwegen wird deinem langhaarigen Hund anzusehen sein, wieviel Spaß er auf dem Spaziergang hatte 😉

 

Das Aufgabenfeld

Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, welche Aufgabe dein künftiger Hund in deinem Leben haben soll?

Bist du auf der Suche nach einem verlässlichen Hüter für Haus und Hof, einem Mitstreiter für sportliche Aktivitäten oder einem  anpassungsfähigem easy-going Begleit- und Familienhund?

Nur alleine durch diese entscheidende Frage fallen einige Hundepersönlichkeiten bereits aus dem Konzept – jedoch treten andere hierbei erstrecht ins Rampenlicht.

Oft sind hier junge erwachsene und ältere Tierheim-Hunde, die ihre volles Temperament bereits zeigen, eine gute Wahl, wo hingegen sehr junge Welpen u.U. ein großes Überraschungspotenzial mit sich bringen.

 

Sportlich oder gemütlich

Spitzensportler oder Couch-Potato?

Das Temperament und die Aktivitätsansprüche deines neuen Hundes sind entscheidende Faktoren für euer zukünftiges Zusammenleben.

Bist du ein Mensch der es gerne gemütlich angehen lässt, ist mit Sicherheit jede Art von Arbeitshund, wie z.B. der Border Collie oder ein Jack Russel, für dich eine eher ungünstige Wahl und Probleme auf beiden Seiten sind vorprogrammiert. In diesem Fall gibt es jede Menge Hunde, die mit zwei entspannten, ausgedehnten Spaziergängen , einige Toilettenpause und einem gemütlichen Platz auf dem Sofa ihr Leben in vollen Zügen genießen können. Auch sollte deine Wahl dann eher auf einen erwachsenen Hund fallen.  

Bist du jedoch eher der abenteuerlustige und unermüdliche Typ Mensch mit sehr viel Zeit, wird ein sportlicher, energetischer Hund an deiner Seite ein glücklicher und treuer Begleiter auf deinen Touren sein.

Dein Lifestyle

Nicht außer acht zu lassen ist natürlich die Frage nach deinem sozialen Lebensstil und deinen Arbeitszeiten außer Haus.

Bist du Single und alleine verantwortlich für das Wohl deines Hundes oder lebst du in einer Familie, in der auch andere sich um die Pflege und Beschäftigung des Hundes kümmern?

Kannst du deinen Hund u.U. mit zur Arbeit nehmen?Gibt es Kinder im Haushalt oder im Freundes- und Familienkreis oder sind Kinder in naher Zukunft eine Möglichkeit? Leben evtl. schon andere Tiere in deinen vier Wänden? Bist du ein sehr sozialer Mensch, der seinen Hund auch gerne mit ins Cafe oder zu Treffen mit Freunden mitnehmen möchte?

Denke darüber nach, dass auch die Menschen in deinem Leben mit deinem neuen Begleiter zurecht kommen müssen.

Die Ausbildung

Wie sieht es mit deinen Erfahrungen der Hundeerziehung und -pflege aus?

Hast du bereits erfolgreich einen Hund ausgebildet, bzw. bist du bereit dir das nötige Wissen anzueignen?

Denn es gibt viel zu lernen! Auch wenn du bereits einen Hund hattest, sei dir bewußt, dass jeder Hund – auch Hunde des selben Typs – eine eigene Persönlichkeit mit sich bringt. Hier geht es nicht um rassentypische Merkmale, sonder um Charakter und Temperament.

Bist du bereit u.U. eine Hundeschule aufzusuchen, dir Wissen über Hundeverhalten und Erziehung anzulesen oder Seminare zu besuchen und eventuell auftretende Probleme anzugehen, statt aufzugeben?

Falls ja, sollte einem harmonischen Leben mit deinem neuen Hund nichts mehr im Weg stehen.

 

Der Zweithund

Bist du bereits Hundebesitzer und denkst über einen Zweithund nach?

Dann lass unbedingt deinen Hund mitentscheiden, wer künftig mit ihm den begehrten Platz an deiner Seite – oder auf dem Sofa – teilen darf. 

Stelle sicher, dass dein Hund nicht mit dem neuen Familienzuwachs überfordert ist. Hast du einen älteren Hund, für den mittlerweile die ruhigere Lebensphase begonnen hat, könnte ein Welpe durchaus eine Herausforderung darstellen.

Oder hast du eventuell noch Probleme mit der Ausbildung und Erziehung, so sollte dieser Prozeß zuerst positiv abgeschlossen sein, bevor du dich in ein neues Abenteuer stürzt.

Sei dir bewußt, dass, auch wenn beide Hunde sich anfänglich gut verstehen, nach einer gewissen Zeit sich die Lage durchaus ändern könnte.

Bist du bereit diese u.U. herausfordernde Zeit mit den Beiden in Angriff zu nehmen, ohne deinen neuen Zweithund für den aufkommenden Stress verantwortlich zu machen, oder sogar aufzugeben?

Wenn du jedoch einmal die richtige Wahl getroffen hast und die anfängliche Umstellungsphase überwunden ist, kann ein Zweithund eine extreme Bereicherung in deinem Leben- und vor allem im Leben deines Hundes sein!

Was auch immer geschieht – die volle Verantwortung liegt in deinen Händen!

Wenn du dir über all diese Fragen und Tatsachen im Klaren bist, solltest dir die richtige Wahl deines neuen Lebensbegleiters nicht mehr allzu schwer fallen.

Tierheim-Mitarbeiter kennen ihre Schützlinge durch den täglichen Umgang mit den Hunden in der Regel sehr gut und können dich mit Sicherheit auf der Suche nach deinem perfekten Begleiter unterstützen.

Bevor du dich endgültig für einen Hund entscheidest, nutze die Gelegenheit den Hund kennenzulernen, ihn auf Spaziergänge mitzunehmen und dich mit ihm vertraut zumachen, um dir, als auch dem Hund, unnötige Enttäuschungen zu ersparen. Die Entscheidung einem Tierheim-Hund ein neues Leben zu schenken geht mit großer Verantwortung einher aber ist auch gleichzeitig eines der größten Geschenke, die du dir selber , als auch einem Tierheim-Hund, machen kannst.