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Die Anti-Rüpel-Hunde-Pille

Ist dein Hund ein Rüpel?

  • Bellt er wie ein Wahnsinniger?
  • Giftet er andere Hunde an?
  • Zieht er an der Leine und wenn du ihn loslässt, siehst du nur noch sein Hinterteil?
  • Ist er ängstlich?
  • Aggressiv?
  • Bettelt oder klaut Essen vom Tisch?
  • Oder ist er total fixiert auf eine Person oder ein anderes Tier?
  • Kannst du ihn alleine lassen, ohne bei deiner Rückkehr Ärger mit den Nachbarn zu bekommen oder gar deine komplette Wohnung neu einrichten zu müssen? 

 

Dann wäre die „Anti-Rüpel-Hund-Pille“ genau das Richtige für dich, oder?

Wenn ich dir diese Pille zu einem erschwinglichen Preis anbieten würde, absolut ohne negative Nebenwirkungen und einer 95%-igen Garantie, dass die meisten Probleme und Stresssituationen mit deinem Hund einfach verschwinden würden, würdest du sie kaufen?

Ich schon !

Und ich denke, das würdest du auch.

Denn meist bedeutet jede oben aufgelisteten Situationen und Verhaltensäußerungen Stress, Verwirrung oder Frustration für deinen Hund.

Nun ja, aber das mit der Pille wird wohl nichts werden, oder?

Denn eine „Anti-Rüpel-Hunde-Pille“ scheint es nicht zu geben – zumindest nicht soviel ich weiß.

Und weißt du auch warum nicht?

Weil das Verhalten deines Hundes keine Krankheit ist. Nichts, was man mit einer Pille heilen könnte.

Was es jedoch ist, ist ein grundlegendes  Missverständnis in der Kommunikation zwischen Mensch und Hund und falsche oder fehlende Ausbildung – aber das lässt sich durchaus auch ohne Pille heilen.

Und zwar durch eine glasklare Kommunikation und artgemäße und gewaltfreie Erziehung.

Und das gilt selbst für fast jeden traumatisierten Hund.

Klingt zu einfach um wahr zu sein?

Nun ja, theoretisch ist es einfach – aber es könnte durchaus ein längerer Prozess werden, abhängig von deiner Situation.

Und ja, es funktioniert – allerdings musst du bereit sein, dich drauf einzulassen.

Und ja, es ist für fast jeden Hund möglich und für fast jeden Hundebesitzer erschwinglich – doch trotzdem ziehen die meisten betroffenen Hundebesitzer es vor sich selber, ihre Familie und ihren Hund noch etwas leiden zu lassen, in der Hoffnung, das Problem löst sich irgendwann von alleine in Luft auf.

Schon irgendwie traurig, oder?

Alles was zwischen einem Alptraum-Leben mit Hund und einem Traum-Hund-in deinem Leben steht ist eine einzige Entscheidung.

Nämlich die, das Problem jetzt endlich anzupacken.

Kann man Hundeglück und Harmonie nicht eigentlich auch kaufen?

Nicht direkt – aber tatsächlich irgendwie schon.

Rechne doch mal zusammen, wie viel Geld du als Hundebesitzer im Jahr ausgibst, um deinen Hund körperlich gesund und vermeintlich glücklich zu halten?

… und vergiss nicht die Zeit und Energie, die du investierst.

Es fängt beim Futter an, das bekanntlich nicht gerade günstig ist, wenn man Wert auf Qualität legt und hört bei den Futter-Ergänzungsmittelchen, besonders für alte oder kranke Tiere, noch lange nicht auf.

Dann sind da noch all die Anti-Floh-Halsbänder, die Anti-Mücken-Spot-Ons, ab und zu ein neues Hundebett, Halsband, Leine, Geschirr, Sportausrüstung, hier und da ein paar Leckerlis, Knochen, evtl. ein Sicherheitsgurt fürs Auto, eine Kühlmatte oder sogar ein Hundepool für den Sommer und so weiter…

Und bisher haben wir noch nicht einmal über die Kosten für den Tierarzt gesprochen – Impfung, Entwurmung, Kastration, Gesundheitscheck, Bluttest, u.s.w.….

Die meisten dieser Ausgaben wiederholen sich Jahr für Jahr 

für Jahr
für Jahr
für Jahr

Mindestens 12-15 Jahre, wenn du Glück hast und an den richtigen Stellen investiert hast, sogar noch viel mehr.

Und glaubst du, das macht deinen Hund dauerhaft glücklich?

Körperlich gesund schon – aber glücklich?

Sicherlich nicht.

Das ist nur das Minimum, zu dem du dich als Hundebesitzer eigenverantwortlich verpflichtet hast. 

Das ist einzig und allein die physische und materialistische Basis.

Aber was ist mit dem psychischen Wohlbefinden?

Was macht deinen Hund wirklich glücklich?

Sicher nicht die materialistischen Aspekte.

Was ihn glücklich macht, ist eine angemessene, faire, harmonische, respektvolle, sichere und stressfreie Umgebung und Beziehung zu seinem Halter – sei es in einer  einer Villa mit marmorgepflastertem Auslauf für den Kleinen oder im Schlafsack unter einer Brücke – das macht für deinen Hund keinen Unterschied.

Hunde sind eben keine Menschen.

Klar, auch Hunde lieben den Komfort. Aber was sie noch mehr lieben, ist eine artgemäße Behandlung und damit die Erfüllung ihrer artspezifischen Interessen.

Und wieder ja, das kann man lernen – also auch kaufen.

Meines Erachtens nach eine der wertvollsten Investitionen in dich und deinen Hund.

Was ist also zu tun?

Wo liegt eigentlich das Problem?

Warum ist nicht jeder Hundebesitzer und jeder Hund glücklich und zufrieden mit seiner Mensch-Hund-Beziehung? 

Ehrlich gesagt – ich weiß es nicht – denn die Möglichkeiten sind da.

Vielleicht haben wir gelernt, unsere Liebe und Fürsorge durch materielle Dinge auszudrücken – ganz sicher funktioniert das nicht für einen Hund und auch für kein anderes Tier (und nach meiner persönlichen Meinung auch nicht für Menschen).

Um ein Tier glücklich zu machen, müssen wir im ersten Schritt seine Bedürfnisse und Wünsche, seine Sprache und seine Absichten kennen, verstehen und erfüllen können.

(In weiteren Schritten geht es natürlich darum den goldenen Mittelweg in dieser interkulturellen Beziehung zu finden, damit auch der Hundehalter auf seine Kosten kommt.)

Und glaub‘ mir, dein Hund interessiert sich absolut nicht für die Farbe seines neuen Hundebettes oder Halsbandes.

Warum also lassen Tierfreunde ihre Tiere unter Stress, Angst und Aggressionen leiden und ignorieren ihre psychischen Probleme, obwohl sie vielleicht in relativ kurzer Zeit und mit relativ geringem finanziellem Einsatz, einen effektiven und nachhaltigen Weg lernen können, ihrem Hund und sich selber ein stressfreies, harmonisches und zufriedenes Leben miteinander zu ermöglichen?

Und nochmal: ICH WEISS ES WIRKLICH NICHT

Vielleicht, weil es dafür keine Pille gibt!

Aber jetzt mal Klartext

Bist du wirklich, wirklich daran interessiert, die perfekt Mensch-Hund-Beziehung anzustreben?

Dann solltest du dieses Thema auch genauso behandeln – wie eine Beziehung.

Beziehungen – das wissen wir alle, ob wir es nun wahr haben wollen oder nicht – lassen sich immer von zwei Seiten betrachten.

Dir passen bestimmte Verhaltensweisen an deinem Hund nicht ?

Auch dein Hund hätte zu diesem Thema wahrscheinlich einiges zu sagen. Und vermutlich wärst du über seine Kommentare doch recht erstaunt.

Wir Menschen „halten“ Hunde, dass heißt, wir tragen auch die volle Verantwortung. 

Die Verantwortung dafür, nicht nur das Verhalten des Hundes zu analysieren, sondern auch unser eigenes.

So, wie du auch bei jeder Beziehung zu einem anderen Menschen deine eigen Aktionen und Reaktionen überdenken solltest, ist es auch in der Mensch-Hund-Beziehung nicht anders.

Hier ist es entscheidend deine eigenen Anforderungen an das Zusammenleben mit Hund klar zu definieren, deine Beweggründe für die Hundehaltung und natürlich dein Verhalten gegenüber deines Hundes.

  • Was sind deine ganz persönlichen Vorteile bei der Hundehaltung?
  • Wie aktiv ist dein Lebensstil?
  • Wie abenteuer- und unternehmunslustig bist du?
  • Wieviel Zeit bringst du täglich für deinen Hund auf, bevor es für dich zu einer Belastung wird?
  • u.s.w…

Das selbe gilt natürlich für die andere Seite der Leine. 

Mach dir Gedanken, ob du deinem Hund wirklich gerecht wirst.

  • Wieviel Aktivität braucht dein Hund, um körperlich ausgelastet zu sein? 
  • Was kannst du ihm bieten, um ihn auch individuell mental zu fordern und fördern?
  • Wie sieht es mit der Sozialisierung aus? Kannst du ihn problemlos überall mit hin nehmen?
  • Oder hat dein Hund ein paar „Schwachstellen“, wie z.B. Angst oder Unsicherheit in bestimmten Situationen, übermäßiges oder unangemessenes/unerwünschtes Bellen, ein großes Suchtpotenzial gegenüber bestimmten Spielzeugen oder gar Menschen, Zerstörung von Möbeln,  allgemeiner Ungehorsam oder mangelhafter Rückruf, ein absolutes Desinteresse an allem und jedem oder tödliche Langeweile …?      Und falls ja, was tust du dagegen?
  • u.s.w….

Die Ausgewogenheit der Interessen und Anforderungen auf beiden Seiten der Leine klar zu definieren und auf das richtige Level zu bringen ist schon der erste und oft entscheidende Schritt zu einem harmonischen Zusammenleben mit deinem Hund.

Stelle dir selber diese Fragen, und noch viele mehr, die dir einfallen, und halte deine Antworten am besten schriftlich in einer Liste oder Gegenüberstellung fest. Das gibt dir mehr Klarheit und Struktur und du wirst recht einfach erkennen, an welche Aspekten ihr zu arbeiten habt – oder, und das hoffe ich für dich und deinen Hund – ob eure Beziehung zueinander schon jetzt einfach nur der absolute Volltreffer ist!